Am Wochenende traf ich mich mit Kollegen aus der GDT-Regionalgruppe 6 im sogenannten „Saarbrücker Urwald“, einem Waldgebiet am Rande von Saarbrücken. Dieser Wald steht seit einigen Jahren unter Schutz, um sich zu einem Urwald entwickeln zu können.
Wir trafen uns früh morgens zum Sonnenaufgang. Da ich eine etwas längere Anfahrt hatte, startete ich um 4 Uhr und kam gegen 6:30 Uhr an. Das letzte Stück auf der Autobahn war komplett in Nebel gehüllt, und ich hoffte, dass der Wald ebenfalls im Nebel liegen würde. Doch der Wald lag ein paar Meter tiefer als die Autobahn, und der Nebel reichte leider nicht so weit hinunter. Der Himmel war durchgehend wolkenverhangen – ein typischer grauer Novembertag.
In kleinen Gruppen zogen wir dann in den Wald. Auf den ersten Blick wirkte er wie ein gewöhnlicher Laubwald, wie man ihn vielerorts findet. Der Herbst war bereits weit fortgeschritten, und das Laub zeigte sich in allen möglichen Farbtönen. Schnell entdeckten wir die ersten Motive im Herbstlaub. Als wir tiefer in den Wald gingen, wurde das Totholz immer deutlicher, und zahlreiche Pilze boten interessante Motive.
Der Wald wird von einem kleinen Bach durchzogen, der an einer Stelle gestaut ist. Der Teich ist zwar künstlich angestaut, doch die umgebenden Bäume mit ihrem herbstlichen Laub erzeugten stimmungsvolle Spiegelungen im Wasser – eine schöne Herbstszenerie für Landschaftsaufnahmen.
Ich ging mit ein paar Kollegen am Bach entlang und genoss die Ruhe, bis sie plötzlich unterbrochen wurde: Mehrere Biker kamen von hinten und fuhren mit hoher Geschwindigkeit über eigentlich für sie gesperrte Pfade. Es tut einem leid um die Natur, die doch eigentlich geschützt werden und sich ungestört entwickeln soll. Regelmäßiges Befahren dieser schmalen Pfade beschädigt den empfindlichen Waldboden und stört das fragile Ökosystem. Dennoch setzten wir unsere Fototour fort und fanden noch einige schöne Motive.
Der Wald ist zwar noch kein echter Urwald, sondern eher ein schöner Laubwald, in dem nach und nach Totholz entsteht. Es wird noch einige Jahrzehnte dauern, bis er wirklich den Charakter eines Urwalds annehmen kann. Doch auch in seinem jetzigen Zustand bot er viele interessante Details für die Makrofotografie.
Nach einem Mittagessen im Naturfreundehaus ging es noch einmal hinaus in den Wald, wo wir uns ganz der Makrofotografie widmeten. Ich fand einige schöne Pilzgruppen, die ich in Szene setzen konnte, während einige meiner Kollegen im Laub versuchten, den etwa 2 mm großen Kugelspringer – ein kleines, Laub zersetzendes Insekt – einzufangen. Obwohl die Makrofotografie eigentlich nicht mein Schwerpunkt ist und ich mehr an Wildlife- und Landschaftsfotografie interessiert bin, war es eine schöne Abwechslung.
Es war ein rundum schöner Tag in einem interessanten Waldgebiet mit vielen versteckten Möglichkeiten. Ein großes Dankeschön an Patrick von der RG6 für die Organisation!